Lege alle Teile offen, probiere Kombinationen und notiere, was du wirklich liebst. Achte auf Komfort, Bewegungsfreiheit und die Rolle deiner Schuhe. Identifiziere Lücken, etwa eine dunkle Straight-Jeans, ein leichter Trench oder ein feiner Rollkragen. Bewahre nur, was sich vielseitig kombinieren lässt. Fotografiere funktionierende Outfits, markiere Problemzonen und formuliere konkrete Kaufkriterien. Diese Klarheit macht Secondhand-Suchen fokussiert, verhindert Doppelkäufe und schützt dich vor spontanen, später ungenutzten Mitnahmen.
Wähle zwei bis drei Basistöne, ergänzt durch akzentuierende Nuancen. Neutrale Farben tragen dich durchs Jahr, Akzente beleben Looks, ohne Kombinierbarkeit zu zerstören. Prüfe die Wirkung im Tageslicht und vergleiche mit vorhandenen Schuhen und Taschen. Secondhand erlaubt spielerische Texturen wie Tweed, Leder, Seide oder grobe Wolle. Eine disziplinierte Palette erleichtert spontane Funde, weil du sofort spürst, ob ein Teil deine bestehende Garderobe organisch erweitert.
Definiere zwei bis drei Silhouetten, die deinen Alltag tragen, etwa gerade Hose plus taillierte Jacke, weites Kleid plus strukturierter Mantel, oder Midirock mit schlankem Strick. Prüfe Längen, Proportionen und Balance von Volumen. Secondhand bietet unerwartete Schnitte, die du mit deinem Raster testest. So bleiben selbst besondere Fundstücke integrierbar. Eine klare Silhouettenlogik verhindert Fehlkäufe, weil du erkennst, ob ein Teil realistisch in deinen Routinen lebt.
Streiche über Nähte, ziehe leicht am Stoff, überprüfe die Schulternähte auf Stand. Sieh dir das Futter an, suche nach Ersatzknöpfen und achte auf gepflegte Etiketten. Natürliche Materialien altern schöner, Wolle und Leinen verraten Qualität im Griff. Prüfe Innenkanten: sauber versäubert deutet auf langlebige Verarbeitung. Wenn ein Teil getragen wirkt, aber strukturell stabil ist, kann eine kleine Auffrischung ausreichen, um wieder wie neu zu strahlen.
Probiere im realistischen Outfit: Schuhe, die du wirklich trägst, und ähnliche Schichten. Frage dich, ob das Teil in deine Silhouetten passt. Kleine Anpassungen lohnen: Saum kürzen, Taille leicht nehmen, Knöpfe versetzen. Ein guter Schneider verwandelt fast-gute Funde in perfekte Begleiter. Kalkuliere Änderungen im Budget ein und dokumentiere Lieblingsanpassungen, damit du beim nächsten Fund sofort weißt, was machbar ist und wie das Ergebnis später fallen wird.
Besuche Läden an Wochentagen vormittags, wenn Regale frisch sortiert sind. Nutze Benachrichtigungen, gespeicherte Suchen und Größenfilter auf Plattformen. Frage im Geschäft nach Lieferzyklen und besonderen Tagen. Erweitere den Radius: Nachbarschaftsläden, Vintage-Börsen, Kommissionsshops. Dokumentiere gute Quellen, speichere Maße für Jacken, Hosen, Schultern. So wird Suchen planbar, macht Spaß und führt regelmäßig zu Funden, die deine Capsule sinnvoll ergänzen, statt sie zu überladen.